Ein Tierpark der Tiere parkt, um den erholungsbedürftigen Familienmenschen ein Maß an heimischer Fauna Nahe zu bringen – nicht ohne eine Spende Wildfutter, um dem Erhalt willen. So folgte meine Familie bei tropischen Temperaturen den Drang unter schattigen Baumwipfeln zu weilen und die mit eingebrachten Kartoffeln, Rüben und Gurken in Schalen und Stückchenformen unter das Wild zu bringen. Auf halber Strecke der erste Wildfutterautomat, leer und daneben ein Mülleimer, vollends voll! Mikado-artig gestapelte leere Tierfutterschachteln übertrumpfen sich neben Obstschalen und einer stilistisch aufgestellten Getränkedose. Sind das die menschlichen Kunstwerke als Hinterlassenschaften für die Nachwelt? Jeder wünscht sich für seine Kinder nicht nur das Vorbild des eigenen Tuns sondern auch der der Anderen.
Die hohe Kunst der Müllstaplerei.
Aus westlich zivilisatorischen Gesichtspunkten ist es löblich, genau auch nur diesen Ort eines unterliegenden Sammelbehältnisses zum Hochstapeln zu verwenden. Angesichts der alle 50 Meter aufgestellten Mülltonnen mit freien Kapazitäten und der Option eine leere Pappschachtel auf dem Hin- oder Rückweg an eine der angrenzenden Tonnen zu entsorgen, darf gefragt werden: Ist das dem Zeitgeist geschuldeter Mindest-Soli? Nur nicht mehr Tun als nötig oder gar notwendig. Weitblick? Gefehlt menschlich.
Die Frage ist nicht, was kann die Umwelt für uns tun, sondern was können wir für uns in der Umwelt tun?
Ein nachhaltiger Anklang in diesem Satz, der doch eines hervorhebt. Der Mensch ist und bleibt zwar egoistisch doch braucht er ein Umfeld mit Seinesgleichen und einer Umwelt, die sein Ich bilden lässt. Ein schützens- und schätzenswertes Argument zum ökologisch gerechtfertigten Handeln.
Viele fragen nach Gründen, um den eigenen Horizont zu erweitern. Das selbstlose Gut an seine liebsten Gegenüber oder Nachkommen zu Denken, verblasst im Anspruch der vielfältigen Ansichten von Generationen. Doch darin steckt auch Perspektive. Der Mensch ist gerne im Rudel zu Hause und kann von dort aus beginnen, die Dinge zu verändern. Dabei ist egal, ob auch nur im Social-Rudel-Hype.
„Mein Zuhause ist dort, wo ich meinen Müll hinterlasse!”

Ohne Widerspruch sind die meisten aller zivilisierten Menschen daran interessiert, den Müll zumindest im eigenen Wirkungskreis entsorgt zu wissen.
Immer oben drauf packen geht erfahrungsgemäß daneben.
Der Anspruch auf ein Müll freies Wohnzimmer gilt auch für den eigenen Garten, den Urlaub am fernen Strand oder den Tierpark im heimischen Naherholungsgebiet.