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Der tragische Tod von AnNa R.

24. März 2025 // geschrieben von Manfred
AnNa R. von Rosenstolz

Am 17. März 2025 erschütterte die Nachricht vom plötzlichen Tod der Berliner Musikerin AnNa R., bürgerlich Andrea Neuenhofen, Fans und Kollegen gleichermaßen. Die Sängerin, die als charismatische Frontfrau des Pop-Duos Rosenstolz deutsche Musikgeschichte schrieb, starb im Alter von nur 55 Jahren in ihrer Wohnung in Berlin-Friedrichshain. Ihr unerwartetes Ableben hinterlässt eine Lücke in der Musikszene und wirft zugleich Fragen auf – über ihr Leben, ihr Werk und die Umstände ihres Todes.

Von Rosenstolz zur Solokünstlerin

AnNa R. prägte über zwei Jahrzehnte die deutsche Popmusik mit ihrer unverkennbaren Stimme – hell, kraftvoll und von einer melancholischen Tiefe, die sich ins Gedächtnis brannte. Zusammen mit Peter Plate gründete sie 1991 das Duo Rosenstolz, das zunächst in der Berliner Subkultur Fuß fasste, bevor es in den 2000er Jahren den Sprung in den Mainstream schaffte. Hits wie „Liebe ist alles“, „Gib mir Sonne“ und „Ich geh in Flammen auf“ wurden zu Hymnen einer Generation, die sich in den emotionalen Texten und der eingängigen Melodik wiederfand. Rosenstolz gewann zahlreiche Auszeichnungen, darunter Echos, Gold- und Platin-Schallplatten, und wurde insbesondere in der queeren Community für seine offene Haltung und inspirierenden Songs gefeiert.

Nach der Auflösung von Rosenstolz im Jahr 2012 schlug AnNa R. einen neuen Weg ein. Als Solokünstlerin bewies sie, dass sie weit mehr war als „nur“ die Stimme des Duos. Sie experimentierte mit neuen Klängen, blieb jedoch ihrer authentischen Art treu. Kurz vor ihrem Tod stand sie vor einem neuen Kapitel: Sie sollte im Herbst 2025 auf Tour gehen und hatte sich kürzlich eine Position als Poetikdozentin gesichert – ein Beweis für ihre Vielseitigkeit und ihren unermüdlichen Schaffensdrang. Peter Plate, ihr langjähriger Weggefährte, schrieb in einem bewegenden Abschiedspost: „Du warst voller Vorfreude auf alles, was kommen sollte. Vielleicht ist das ein kleiner Trost.“

Die Todesumstände: Ein Rätsel mit Spekulationen

Die genauen Umstände von AnNa R.s Tod bleiben unklar, was Raum für Spekulationen schafft. Am Sonntagabend, dem 16. März 2025, wurde sie leblos in ihrer Wohnung aufgefunden. Die Polizei leitete zunächst Ermittlungen ein, stellte diese jedoch schnell wieder ein. Laut Staatsanwaltschaft Berlin gebe es keine Hinweise auf Fremdverschulden, Suizid oder Gewalt. Auch eine Obduktion wurde ausgeschlossen, da die Auffindesituation und Befragungen des Umfelds ausreichend Klarheit schufen. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Sebastian Büchner, betonte, dass aus Persönlichkeitsrechtsschutzgründen keine Details veröffentlicht werden. Der Leichnam wurde inzwischen für die Bestattung freigegeben.

Medienberichte spekulieren über eine mögliche Krankheit als Todesursache. Die „Bild“-Zeitung erwähnte Gerüchte über gesundheitliche Probleme, darunter Autoimmunerkrankungen wie Myasthenie, doch das Management der Sängerin wies diese als haltlos zurück. Offiziell bestätigt ist lediglich, dass AnNa R. in den Tagen vor ihrem Tod allein in ihrer versiegelten Wohnung lag – ein Detail, das die Tragik ihres Verlustes unterstreicht.

Ihre Haltung zur Corona-Impfung: Ein kritischer Blick

AnNa R. war während der Corona-Pandemie eine prominente Befürworterin der Impfung. Sie nutzte ihre Reichweite, um öffentlich dafür zu werben, und ließ sich selbst mehrfach impfen. Diese Haltung brachte ihr Lob von Befürwortern der Maßnahmen ein, zog jedoch auch Kritik und Anfeindungen von Impfgegnern nach sich. Nach ihrem Tod flammten sofort Verschwörungstheorien auf: In sozialen Medien und auf Plattformen wie Telegram wurde behauptet, die Impfung habe sie „umgebracht“ – ein Narrativ, das sich auf keine Fakten stützt, aber die anhaltende Polarisierung der Gesellschaft widerspiegelt.