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Blutige Fehde vor dem Dom: Afghanische Familienfeindschaft eskaliert in Limburg

07. Februar 2025 // Geschrieben von Redaktion

LIMBURG – Die Schlägerei vor dem Limburger Dom sorgt weiter für Aufsehen. Laut Recherchen von mittelhessen handelt es sich um einen Konflikt zwischen verfeindeten afghanischen Familien, der seinen Ursprung nicht in Deutschland, sondern in Afghanistan hat. Diese Rivalität bestand offenbar schon seit Jahren und eskalierte nun in der Limburger Innenstadt.

Ermittlungsstand und offene Fragen

Am kommenden Montag wollen das Polizeipräsidium Westhessen und die Staatsanwaltschaft Limburg über den bisherigen Erkenntnisstand der Ermittlungen informieren. Die Polizei gab bereits bekannt, dass es sich zumindest bei einem Teil der etwa 30 beteiligten Personen um junge afghanische Männer handelt. Doch die entscheidende Frage bleibt: Warum kam es zu dieser brutalen Auseinandersetzung direkt vor dem Wahrzeichen Limburgs?

Während einige Anwohner vermuteten, der Streit könnte mit Drogenhandel in der Altstadt in Verbindung stehen, spricht eine andere Theorie für eine langanhaltende Fehde zwischen afghanischen Familien. Ein Mann soll einen anderen mehrfach bedroht haben. Schließlich eskalierte die Situation, und der Bedrohte wurde vor dem Dom niedergestochen. Sollte sich diese Version bestätigen, haben die Beteiligten ihre Feindschaft aus Afghanistan nach Deutschland getragen und hier fortgesetzt.

Eskalation auf dem Domplatz

Rund 30 Personen waren an der Auseinandersetzung beteiligt. Mehrere wurden verletzt, einer davon schwer durch eine Stichverletzung. Augenzeugen berichteten von tumultartigen Szenen vor dem Dom, bei denen auch Waffen im Spiel gewesen sein sollen. Die Polizei reagierte mit einem großangelegten Einsatz, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.

Polizeiliche Maßnahmen und verstärkte Präsenz

Nach der Tat kontrollierte die Polizei über 40 Personen in der Innenstadt. Ziel war es, potenzielle Täter zu identifizieren, abzuschrecken und das Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken. Die Maßnahmen wurden von 50 zusätzlichen Polizeikräften unterstützt. Laut Polizei verliefen die Kontrollen weitgehend ruhig, dennoch wurde eine entschlossene Präsenz gezeigt.

Polizeipräsident Felix Paschek betonte die Null-Toleranz-Politik gegenüber gewaltsamen Auseinandersetzungen: „Mit unseren Maßnahmen setzen wir ein klares Zeichen: Gewalt hat auf unseren Straßen keinen Platz. Wir zeigen Präsenz, greifen konsequent durch und sorgen für Sicherheit.“

Die verstärkte Polizeipräsenz ist Teil des Programms „sichere Innenstädte“. Bereits im Jahr 2024 waren über 1.300 zusätzliche Einsatzkräfte in Limburg im Einsatz. Diese Maßnahmen sollen auch in den kommenden Monaten fortgesetzt werden.

Laufende Ermittlungen

Die Kriminalpolizei arbeitet mit einer speziell eingerichteten Arbeitsgruppe an der Aufklärung des Vorfalls. Vier afghanische Staatsbürger wurden bereits als Beschuldigte identifiziert, verschiedene Beweismittel, darunter Tatwaffen, wurden sichergestellt. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf die genaue Rekonstruktion des Vorfalls und die Identifikation weiterer Beteiligter. Zudem wird geprüft, ob der Konflikt bewusst nach Deutschland verlagert wurde oder ob die Eskalation zufällig entstand.

Ausblick: Pressekonferenz am Montag

Zusätzlich gibt es eine verstärkte Zusammenarbeit mit den städtischen Behörden, um langfristige Maßnahmen zur Verhinderung ähnlicher Vorfälle zu entwickeln. Polizei und Staatsanwaltschaft wollen am kommenden Montag in einer Pressekonferenz über den aktuellen Ermittlungsstand informieren. Die Öffentlichkeit wird über neue Erkenntnisse auf dem Laufenden gehalten.