Pressekonferenz der Polizei München zum Anschlag auf die ver.di-Kundgebung
14. Februar 2025 // Geschrieben von Manfred
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Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse aus der Pressekonferenz der Münchner Behörden zum Attentat.
Tatablauf und Polizeieinsatz
- Der Angriff fand während einer gewerkschaftlichen Demonstration in der Seidelstraße in München statt.
- Der Täter, ein 24-jähriger afghanischer Staatsbürger, fuhr mit einem Mini Cooper gezielt in die Menge.
- Es gab keine vorherigen Hinweise auf eine Bedrohung der Demonstration.
- Polizeifahrzeuge begleiteten die Demonstration; der Täter überholte zunächst ein Polizeifahrzeug, bevor er beschleunigte und in die Menschenmenge fuhr.
- Ein Polizeibeamter gab einen Schuss auf das Fahrzeug ab, um es zu stoppen, jedoch wurde der Täter nicht getroffen.
- Der Täter konnte vor Ort festgenommen werden.
Opfer und Verletzungen
- Insgesamt wurden 36 Personen verletzt, darunter:
- 2 lebensgefährlich Verletzte (darunter ein Kind)
- 8 schwer Verletzte
- 10 mittelschwer Verletzte
- Rest leicht verletzt
- Die Opfer sind zwischen 2 und 60 Jahre alt, darunter 32 Männer und 4 Frauen.
- Die Rettungskräfte und psychologischen Betreuungsdienste waren sofort im Einsatz.
Täter und Ermittlungen
- Der Täter kam 2016 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschland.
- Er hatte keine Vorstrafen, war aber in einem früheren Verfahren wegen Sozialbetrugs beteiligt (Einstellung gegen Geldstrafe).
- Er war in München wohnhaft und arbeitete als Ladendetektiv in der Sicherheitsbranche.
- Der Täter beschrieb sich als religiös und besuchte regelmäßig eine Moschee.
- Nach seiner Festnahme rief er „Allahu Akbar“ und betete.
Motiv und Einordnung
- Der Täter hat in der Vernehmung zugegeben, dass er die Menschen absichtlich angefahren hat.
- Die Behörden gehen aktuell von einer islamistisch motivierten Tat aus.
- Es gibt bisher keine Hinweise auf Verbindungen zu terroristischen Organisationen wie IS.
- In Chats verabschiedete sich der Täter mit den Worten: „Vielleicht bin ich morgen nicht mehr da“, jedoch ohne konkrete Planung einer Tat.
- Erste Auswertungen seines Handys zeigen, dass er religiöse Inhalte teilte und auf Instagram aktiv war.
Weitere Ermittlungen und Maßnahmen
- Das Bayerische Landeskriminalamt hat eine Sonderkommission „Seidelstraße“ mit 140 Beamten eingerichtet.
- Es laufen noch Auswertungen von Beweismaterialien, darunter Videoaufnahmen und Chatverläufe.
- Der Täter wird heute einem Haftrichter vorgeführt, ein Haftbefehl wegen versuchten Mordes in 36 Fällen wurde beantragt.
- Es gibt bisher keine Hinweise auf Mittäter oder Unterstützer.
- Eine psychiatrische Untersuchung wird durchgeführt, bisher aber keine Anhaltspunkte für eine akute psychische Erkrankung.
Fehlkommunikation und Korrekturen
- Anfangs wurden fälschlicherweise Informationen verbreitet, dass der Täter polizeibekannt sei wegen Drogenhandels und Ladendiebstahl – tatsächlich war er jedoch nur als Zeuge in Fällen als Ladendetektiv involviert.
- Es gab technische Probleme bei der polizeilichen Einsatzleitung, die jedoch den Einsatz nicht beeinträchtigten.
Sicherheitslage und politische Reaktionen
- Die Polizei prüft, ob zukünftige Demonstrationen eher stationär statt mobil stattfinden sollen, um Sicherheitsmaßnahmen zu erleichtern.
- Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sowie Ministerpräsident Markus Söder legten Blumen am Tatort nieder.
- Politiker äußerten sich zurückhaltend, um voreilige Schlüsse zu vermeiden.
- Diskussion über bessere Sicherheitsmaßnahmen und Erfassung von Gefährdern in Deutschland wurde erneut angestoßen.
Diese Zusammenfassung fasst die wesentlichen Erkenntnisse der Pressekonferenz zusammen und reflektiert den aktuellen Stand der Ermittlungen.